Working Mum

Ich sehne die Ferien herbei – weil mein Lieblingsmann frei hat, sich mit um die Kids kümmert und ich –

Ich werde gemütlich meinen Kaffee trinken, die Beine hochlegen, mein angefangenes Buch seit 5 Jahren endlich fertig lesen, die Ruhe genießen

– ach nee, ich hab ja angefangen wieder zu arbeiten. Somit werde ich die Zeit nutzen um meinen Unterricht vorzubereiten, damit ich die nächsten Krankheitsphasen der Kids abpuffern kann, wenn damit meine Unterrichtsfreien Tage – die ich zum Vorbereiten brauche – mal wieder nicht frei sind. Oder weil noch eine Fortbildung oder Konferenz dazwischen kommt. Wer hat eigentlich behauptet der Lehrerberuf sei Kinderkompatibel???

Ihr merkt hier herrscht gerade viel Stress und Chaos. Leider bedeutet die aktuelle Hochphase von Kinderkrankheiten, dass der Lieblingsmann Überstunden ohne Ende arbeitet, ich somit überhaupt nicht mehr auf seine Hilfe bauen kann. Überlegen sich das andere Eltern eigentlich, dass wenn der Kinderarzt so lange arbeitet, seine Familie ohne ihn zu Hause sitzt? Nein ich glaube nicht. Sie sind sogar noch undankbar, weil es keinen früheren Termin gibt.

Ich bin fertig. Ich will zurück in Elternzeit – meine drei Kids, Haushalt etc. ist eigentlich schon mehr als ein Full Time Job und jetzt arbeite ich noch zusätzlich. Es ist dank einer sehr unflexiblen Schulleitung einfach nur stressig und der Stress macht sich auf der Waage bemerkbar. Ich habe 5 kg verloren, ich habe keinen Appetit, mag so wie gerade nichts zu Abend essen. Es erfüllt mich nicht zu arbeiten, sondern es macht mir so viel Druck – denn wenn jetzt eines unserer Kinder krank ist, muss immer mein Unterricht ausfallen. Und bei drei Kindern kommt das mit der Krankheitswelle doch öfter mal vor. Wobei sie es eigentlich noch „gut“ machen – sie werden meist am Wochenende krank und Montags brauchen sie noch eine Erholungstag und dann können sie wieder in Schule und Kindergarten. Somit kann ich den Rest der Woche wieder arbeiten.

So, dass musste jetzt mal raus. Ich kann nach einem Schulartwechsel auch auf gar nichts zurückgreifen, sondern muss alles neu vorbereiten. Zusätzlich habe ich ein Fachfremdes Fach bekommen – noch mehr Vorbereitung und Einarbeitung. Wäre der Einstieg irgendwann anders besser? Vllt – in 5-6 Jahren ja. Habe ich ein Lösung für meine Situation – Nein. Denn ich habe eine Verantwortung für meine Klassen und Kollegen – möchte sie nicht sitzen lassen.

Aber das ist meine Realität gerade. Eine eher unglückliche Working Mum.

Eure Frau Planungeduld

6 Gedanken zu “Working Mum

  1. Hi, Erwerbsarbeit UND kleine Kinder UND Haus(halt) auf 1-2 Erwachsene verteilt ist einfach grundsätzlich ein schwieriges Konzept. Ich erinnere mich, wie ich mich noch kinderlos gefragt habe, wie man eigentlich überhaupt noch Kinder im vollen Leben unterbringt – schon damals gefühlt kaum Zeit für irgendwas. Heute weiß ich, dass es einfach nicht geht – irgendetwas kommt immer zu kurz. Im Zweifel leider die eigenen Bedürfnisse. Oder die Ansprüche, die man an sich als Eltern eigentlich hat. ..wir wünschen uns oft ein drittes oder viertes Elternteil dazu. Dabei sind wir schon priviligiert durch unsere berufliche relativ flexible Situation und fleißig helfende Großeltern. Keine Ahnung, wie Alleinerziehenede das alles hinbekommen!

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    • Das frage ich mich auch! Hut ab, wenn immer alles nur auf den eigenen Schultern lastet. Ich genieße es gerade, dass mein Mann Urlaub hat. Aber unter der Woche bin ich eigentlich alleine. Das ist anstrengend, aber ohne Erwerbsarbeit hatten wir uns gut eingeroovt. Jetzt mit Arbeit ist es für mein Gefühl zu chaotisch und anstrengend. Ich genieße gerade so die Ferien, wobei ich jetzt gerade auch am Schreibtisch sitze und meine kurze Pause in der Unterrichtsvorbreitung nutze, um hier endlich mal zu antworten. Meine Familie ist gerade im Tierpark – da wäre ich gerade auch viel lieber als am Schreibtisch.

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  2. Hey, auch hier ist trotz nur einem Kind und Großeltern-Hilfe in dieser Zeit oft Land unter… Schulstress, Krankheiten usw.

    Ich bin momentan tatsächlich oft froh, dass es nicht mit einer Nr. 2 geklappt hat – wenngleich dann vielleicht manchmal mehr Selbstbeschäftigung der Kinder möglich ist.

    Aber neue Schule, neues FXh sind ja an sich schon wahnsinnig krass. Wie viele Stunden unterrichtest du denn? Ich mache noch immer 80%… das sind hier 18 Stunden und eigentlich ist eszu viel, weniger macht aber bei der Fahrtstrecke finanziell auch keinen Sinn.

    Ich hoffe ihr kommt gut durch die Grippesaison und wünsche euch ein paar ruhige Feiertage.

    Liebe Grüße

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    • Gerade unterrichte ich 9 Schulstunden, muss aber alles komplett neu vorbereiten. 80% ist echt viel – Hut ab, dass du das schaffst. Für mich werden es sicher erstmal nicht mehr Stunden werden. Ich bin absolut fertig bei den 40%. Kann aber total verstehen, dass du bei langer Fahrststrecke nicht mehr arbeiten willst. Ich hatte davor auch 60 Minuten einfachen Weg – das wäre absolut nicht machbar gewesen. Jetzt habe ich 10 bis 15 Minuten je nach Verkehr. Das ist ein Vorteil, die komplett neuen Fächer und Klassen ein Nachteil.

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      • Ja aufgrund der selben Problematik lasse ich mich nicht zurück ans Gymnasium versetzen… Ich hätte zwar keine neuen Fächer, müsste aber alles neu vorbereiten. Und das ist selbst mit Erfahrung ein Megaaufwand. Insofern auch Respekt vor dir! Aber wie kommst du zu einem neuen Fach?

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      • Meine Fächer sind eigentlich Biologie und Chemie. Musste im Ref eine Zusatzausbildung von 30 Stunden machen und bin damit offiziell befugt NWT zu unterrichten (Heute ein eigenes Studienfach für Lehramt). Damals auch sehr Biologie und Chemie lastig. Mit dem neuen Bildungsplan ist es Informatik, Physik, Technik. Absolut nicht meine Fächer 😳 Jetzt muss ich mich in alles doppelt und dreifach einarbeiten. Und wie du schon sagst ist die Vorbereitung für seine eigentlichen Fächer schon genug.

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